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Für einen Wandel in der Bildung steht die Initiative EduAction. Die
WeQ-Foundation will der Bildung und der Denk-Kultur eine
alternative Wirkweise implementieren, weg von der IQ-Messung des
Individuums und dessen Bewertung hin zu einer durch Vernetzung der
Intelligenzen erzielbaren vielfachen Wirkungskraft.
Ein Bericht des renomierten Club of Rome ist betitelt mit „Ein Prozent ist genug.
Mit wenig Wachstum soziale Ungleichheit, Arbeitslosigkeit und Klimawandel bekämpfen“.
Die Fronten sind verhärtet: hier die Anhänger des Degrowth, die negative Wachstumsraten für
unverzichtbar halten – dort die Mehrheit der Wachstumsgläubigen, die noch
immer von zweistelligen Zuwächsen träumt, obwohl solche Zahlen für reife
Volkswirtschaften auf Dauer unmöglich sind. Radikale Rhetorik und
Konzepte scheinen mehr denn je nötig zu sein, um sich Gehör zu
verschaffen. Doch gibt es wirklich keine Lösungen dazwischen? Für Jorgen
Randers und Graeme Maxton ist es höchste Zeit, Realitäten anzuerkennen
und Denkblockaden zu überwinden. In »Ein Prozent ist genug« stehen die
Industrieländer im Mittelpunkt, deren Wirtschaft kaum noch wächst. Der
aktuelle Bericht an den Club of Rome räumt auf mit dem Mythos der
Alternativlosigkeit und präsentiert einen Maßnahmenkatalog für überfällige Reformen in
Politik und Wirtschaft: für den Umbau unserer sozialen Sicherungssysteme, für
menschenwürdige Arbeitsplätze und einen Klimaschutz, der der Wirtschaft nutzt.
Eine weitere Initiative dieses Think Tank ist die Social Innovation als dritte
Innovationssäule, genauso wichtig oder wichtiger als Highttech- und digitale Innovationen.
2012 schlug Genisis bei Gesprächen mit mehreren Ministerien vor, dass die deutsche
Bundesregierung soziale Innovationen als "dritte Innovationssäule" neben technologischen
und digitalen Innovationen betrachten solle. Ein Jahr später wurde dieses Thema zum
Leitgedanken des ITA-Forums, der jährlichen Think-Tank-Konferenz des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung, und 2015 verkündete Bundeskanzlerin
Angela Merkel beim 2. Internationalen Deutschlandforum im Kanzleramt, dass sie soziale
Innovationen als genauso wichtig ansieht für unsere Zukunft wie digitale und technologische
Innovationen. Social Innovation ist spätestens seit 2015 ein international etablierter
Schlüsselbegriff für unsere Zukunftsgestaltung.
Die Idee eines globalen Mindestlohns, bekannt als „Die 1-Dollar-Revolution“ ist
eine sozial- und wirtschaftspolitische Innovation als Basis einer globalen ökosozialen
Marktwirtschaft. Wenn man sich die Frage stellt, welche Maßnahme die größtmögliche
Wirkung zeitigt für die schnelle und nachhaltige Überwindung der Armut in der Welt, für die
Beseitigung eines Großteils der Fluchtgründe und für die Freisetzung des größten sozialen
und ökonomischen Wachstumspotenzials der Weltgesellschaft, so lautet jeweils die Antwort:
ein globaler wettbewerbsneutraler Mindestlohn. Der Vorschlag, den Georgios Zervas in
Zusammenarbeit mit dem Genisis Institute erarbeitet hat, sieht eine Lohnuntergrenze von
mindestens einem Dollar vor, der sukzessive mit dem BIP eines Landes wächst. Der
Vorschlag ist wettbewerbsneutral konzipiert, so dass kein Unternehmen einen Nachteil daraus
hat, sondern alle davon profitieren. Auch die neuen Global Goals sind am effektivsten durch
einen globalen Mindestlohn erreichbar.