zurück zur Willkommen-Seite

Materialien

Hier geht es vorrangig um weiterführende oder vertiefende Literatur zu den "Aufsätzen".


Erdkugel getragen

 

30.April.2020

 

Erster Vortrag von Günter Funke: "WERT-volle Bildung"

https://www.youtube.com/watch?v=58Knpc1_7Xg

Zweiter Vortrag von Robert Betz: "Wer sich empört, kommt nicht empor"

https://www.youtube.com/watch?v=NvZU0jIPj_c&feature=youtu.be


05.April 2020

Hier werden heute einige Quellen und Texte eingestellt, die das Vorhaben,
die Blog-Leser an der Durcharbeitung des Buches von
Zhao Tingyang: Alles unter dem Himmel
(»Tianxia« ()) zu beteiligen,
unterst
ützen können. Diese Sammlung bietet zudem Gelegenheit, alt Gewusstes
aufzufrischen oder zu erg
änzen.

  

                          Das Buch ist über den Buchhandel unter ISBN  9783518298824
                                                            Kartoniert, 266 Seiten, 22,00 EUR beziehbar.


Inhalt
Anmerkung des Übersetzers
Vorwort
Einführung Die Neudefinition des Politischen
durch das Tianxia
    1. Die Welt als politisches Subjekt
    2. Die schlechteste und die beste aller
        möglichen Welten
    3. Entitäten des Politischen
    4. Die Inklusion der Welt und die Souveränität
        der Welt
    5. Relationale Rationalität
    6. Ein neuer Ausgangspunkt des Politischen
1. Kapitel Die Geschichte des Tianxia-Konzepts
    1. Die Welt als Ausgangspunkt der Politik
    2. Die dreifach geschichtete Welt des Tianxia
    3. Übereinstimmung mit dem Himmel
    4. Die Institutionen des Tianxia-Systems
    5. Allumfassenheit
    6. Der Isomorphismus von Sippe und Tianxia
    7. Das Mandat des Himmels
    8. Tugend und Kompatibilität
    9. Warum können gute Ordnungen
         zusammenbrechen?
    10. Das Tianxia als Methodologie
2. Kapitel Das in China verborgene Tianxia
    1. Das Mahlstrom-Modell
    2. Die Miniaturausgabe des Tianxia
    3. Der Kampf um die Herrschaft über die
        Zentralebene: Die »Jagd auf den Hirschen«
    4. Sein durch Veränderung
3. Kapitel Gegenwart und Zukunft des Tianxia
    1. Die Weltgeschichte hat noch nicht begonnen
    2. Die Frage Kants und die Frage Huntingtons
    3. Zwei Arten der Externalität: die natürliche
        und die konstruierte
    4. Grenzen und Allumfassenheit
    5. Die materiellen Voraussetzungen eines neuen
        Tianxia
    6. Ein Wörterbuch des neuen Tianxia
Anmerkungen
Namenregister

 

Klassiker des Politischen Denkens

            

In diesem Standardwerk -Erstausgabe 1968 – ist die politische Philosophie
folgender Denker beschrieben:

Plato                                               John Locke
Aristoteles                                       Pufendorf
Cicero                                             Montesquieu
Augustin                                         >The Federalist<
Thomas v. Aquin                            Rousseau
Dante                                              Sieyes
Marsilius v. Padua                          Burke
Machiavelli                                     Kant
Thomas Morus                               Hegel
Martin Luther                                  de Tocqueville
Vitoria                                            J.St. Mill
Grotius                                           Comte
Bodin                                             Marx
Hobbes                                           Nietzsche
                                                       Max Weber

Im Buchhandel beziehbar unter ISBN 978-3-406-56842-8 und 978-3-406-56843-5

 

Moderne politische Denker

1. J. Habermas:

Theorie des kommunikativen Handelns

 

Mit seinem zweibändigen Hauptwerk von 1981, „Theorie des kommunikativen Handelns“
(TKH), hat Habermas (H.) eine originäre soziologische
Handlungstheorie vorgelegt und
zugleich eine zweistufige
Gesellschaftstheorie (System und Lebenswelt) konzipiert, die
später in „Faktizität und Geltung“ (FG) (1992) weitergeführt wird. Als dritten Themenkomplex
avisiert das Vorwort eine
Theorie der Moderne, die im „Philosophischen Diskurs der Moderne“
(PDM) (1985) ihre theoriegeschichtliche Fundierung findet.
 

Die TKH markiert die sprach- bzw. kommunikationstheoretische Wende der Kritischen Theorie,
die mit der These, daß in der Sprache die Potentialität von Vernünftigkeit und Versöhnung
eingelassen sei, eine normative Grundlage erhält. „Die utopische Perspektive von Versöhnung
und Freiheit ist in den Bedingungen einer kommunikativen Vergesellschaftung der Individuen
angelegt, sie ist in den sprachlichen Reproduktionsmechanismen der Gattung schon eingebaut.“
(TKH1: 533) Hierin gründet schließlich die Idee der „idealen Sprechsituation“ als eines
prozeduralen Strukturmodells „herrschaftsfreier Kommunikation“.
 

Die kommunikationstheoretische Zäsur, die das Ende der „Subjektphilosophie“ für die
Gesellschaftstheorie bedeutet, kennzeichnet H. wie folgt: „Wenn wir davon ausgehen, daß sich
die Menschengattung über die gesellschaftlich koordinierten Tätigkeiten ihrer Mitglieder erhält,
und daß diese Koordinierung durch Kommunikation, und in zentralen Bereichen durch eine auf
Einverständnis zielende Kommunikation hergestellt werden muß , erfordert die Reproduktion der
Gattung eben
auch die Erfüllung der Bedingungen einer dem kommunikativen Handeln
innewohnenden Rationalität.“ (TKH1: 532 – Hervorh. i.O.)
 

Wie immer greift H. theoriegeschichtlich weit aus, um
Handlungsrationalität und gesellschaftliche Rationalisierung
(so der Untertitel des 1. Bandes)
philosophisch und soziologisch zu begründen. Seine theoriegeschichtlichen Rekonstruktionen
werden von systematischen Explikationen in kapitellangen „Zwischenbetrachtungen“
unterbrochen. Besonders in Kap. I und III finden wir die grundlegenden Ideen der TKH.
Ausgangspunkte sind der Webersche Rationalitätsbegriff und das bis auf Aristoteles zurückgehende
teleologische Handlungsmodell. In beiden sieht H. theoretische Beschränkungen: einmal die
Verengung auf instrumentelle Rationalität, die durch kommunikative Rationalität zu ergänzen sei;
ein andermal die Konzentration auf zweckrationales und zudem monologisch konzipiertes Handeln,
dem das kommunikative Handeln als ein von vornherein interaktives Handlungsmodell gegenüber
gestellt wird. H. fundiert seine Handlungstheorie mit der Theorie der Sprechakte (Austin, Searle),
ohne indes Kommunikation mit Handeln gleichzusetzen. Der für die Gesellschaftstheorie wichtige
Begriff der Lebenswelt wird als Komplementärbegriff des kommunikativen Handelns verstanden.
 

1. Die Handlungstheorie

Kapitel I der TKH elaboriert das Konzept der „kommunikativen Rationalität“ an vier in der Literatur
vorfindbaren Handlungsbegriffen: an dem bereits von Aristoteles begründeten „teleologischen“,
dem durch Durkheim und Parsons eingeführten „normativen“, dem von Goffman explizierten
„dramaturgischen“ und dem von Mead stammenden „kommunikativen“ Handlungsbegriff.
Seinen eigenen Begriff des „kommunikativen Handelns“ führt H. an dieser Stelle erst „provisorisch“
ein (TKH1: 143). In der Sekundärliteratur (z.B. Reese-Schäfer 1991) wird diese Darstellung
irrtümlicherweise als die eigentliche H.sche Handlungstypologie rekonstruiert, obwohl sie erst
in der „Ersten Zwischenbetrachtung“ (Kap. III) systematisch expliziert wird. 

Kommunikative Rationalität ist für H. eine „Disposition sprach- und handlungsfähiger Subjekte“
(TKH1: 44), d.h. zurechnungsfähige Personen können sich sprachlich verständigen, indem sie sich
an intersubjektiv anerkannten Geltungsansprüchen orientieren. Sein zentrales theoretisches Postulat
lautet: „Wir verstehen einen Sprechakt nur, wenn wir wissen, was ihn akzeptabel macht.“
(TKH1: 168 u. 400). Rational sind nicht nur
konstative Sprechhandlungen
(Behauptungen über Tatsachen), sondern auch
normenregulierte Handlungen und
expressive Äußerungen. Sie unterscheiden sich durch jeweils andere Geltungsansprüche
und andere Weltbezüge (s.w.u.).
 

Die im dritten Kapitel entwickelte Handlungstypologie knüpft an die Webersche Unterscheidung
zwischen „einer Handlungskoordination durch Interessenlage und normatives Einverständnis“
(TKH1: 384) an. H. unterscheidet zunächst zwischen instrumentellem, strategischem und
kommunikativem Handeln (vgl. Schaubild 1) und definiert diese wie folgt: 

Schaubild 1: Handlungstypen

 

                      Handlungs-

                      Orientierung

 

Handlungs-

Situation

 

 

erfolgsorientiert

 

 

verständigungsorientiert

 

 

nicht-sozial

 

 

 

 

instrumentelles Handeln

 

 

---

 

 

sozial

 

 

 

 

strategisches Handeln

 

 

kommunikatives Handeln

  (Fig. 14 in TKH1: 384) 

„Eine erfolgsorientierte Handlung nennen wir instrumentell, wenn wir sie unter dem Aspekt
der Befolgung technischer Handlungsregeln betrachten und den Wirkungsgrad einer
Intervention in einen Zusammenhang von Zuständen und Ereignissen bewerten;

strategisch
nennen wir eine erfolgsorientierte Handlung, wenn wir sie unter dem Aspekt der
Befolgung von Regeln rationaler Wahl betrachten und den Wirkungsgrad der Einflußnahme
auf die Entscheidungen eines rationalen Gegenspielers bewerten. Hingegen spreche ich
von
kommunikativen Handlungen, wenn die Handlungspläne der beteiligten Aktoren
nicht über egozentrische Erfolgskalküle, sondern
  über Akte der Verständigung koordiniert werden.“
(TKH1: 385 – Hervorh. i. O.)
 

Nur strategisches und kommunikatives Handeln wird als soziales Handeln identifiziert;
beide Formen sind sprachvermittelt – allerdings auf charakteristisch verschiedenartige Weise.

Strategisches
Handeln ist erfolgsorientiert; Sprechakte dienen hierbei als bloßes Mittel zur
Zweck- bzw. Zielerreichung.
Kommunikatives Handeln ist verständigungsorientiert; Sprechakte
dienen der Erzeugung eines Einverständnisses auf der Grundlage kritisierbarer Geltungsansprüche.
Dabei wird kommunikatives Handeln nicht mit sprachlicher Verständigung gleichgesetzt:
„Sprache ist ein Kommunikationsmedium, das der Verständigung dient, während Aktoren,
indem sie sich verständigen, um ihre Handlungen zu koordinieren,
jeweils bestimmte Ziele verfolgen.“ (TKH1: 158)
 

Der für die TKH zentrale Gedanke zielt auf unterschiedliche Formen der Handlungskoordination.
Deren Unterscheidung wird auf dem Wege der Analyse von Sprechhandlungen vorgenommen.
H. übernimmt die von Austin (1962) eingeführte Differenzierung zwischen
lokutionärem Akt,
mit dem etwas ausgesagt wird,
illokutionärem Akt, mit dem eine Handlung vollzogen wird,
und
perlokutionärem Akt, mit dem der Sprecher beim Hörer eine Reaktion erzielt (vgl. TKH1: 388f.).
Für die TKH ist insbesondere der illokutionäre Akt („handeln, indem man etwas sagt“) bedeutsam;
Die Sprechhandlung wird vollzogen mit der Absicht, daß der Hörer die Äußerung verstehen und
akzeptieren möge. Illokutionäre Sprechakte haben die Form von
Behauptung, Versprechen, Gruß, Befehl, Ermahnung, Erklärung etc.
Im perlokutionären Akt hingegen instrumentalisiert der Sprecher Sprechhandlungen für
Ziele (Intentionen), die mit der Bedeutung des Gesagten nur in einem kontingenten
Zusammenhang stehen. Pointierter noch: „Perlokutionäre Ziele darf ein Sprecher, wenn er
Erfolg haben will, nicht zu erkennen geben, während illokutionäre Ziele allein dadurch
zu erreichen sind, daß sie ausgesprochen werden.“ (TKH1: 393) Sprechhandlungen, i
n denen alle Beteiligte illokutionäre Ziele und nur diese verfolgen, nennt H. kommunikatives Handeln;
Interaktionen, in denen mindestens einer der Beteiligten mit seinen Sprechhandlungen
perlokutionäre Effekte beim Gegenüber erzielen will, bezeichnet er als
„sprachlich vermitteltes strategisches Handeln“.

  Die Koordination kommunikativer Handlungen erfolgt über das Einverständnis:
nur wenn die im illokutionären Akt von Ego erhobenen
Geltungsansprüche akzeptiert werden,
kann er zwischen den Beteiligten eine „koordinationswirksame interpersonale Beziehung“,
mit einer Anschlußhandlung von Alter, herstellen. Wird der Geltungsanspruch nicht akzeptiert,
kommt es zur „Metakommunikation“ bzw. zum Diskurs (s.w.u.).

 Neben dem universalen Sinnanspruch der Verständlichkeit werden drei Kategorien von
Geltungsansprüchen unterschieden:

die (propositionelle)
Wahrheit,
die (normative)
Richtigkeit und die
(subjektive)
Wahrhaftigkeit.

m konkreten Sprechakt steht zwar jeweils ein Geltungsanspruch im Vordergrund, aber prinzipiell
werden alle drei zugleich thematisiert. Zur Veranschaulichung zieht H. folgendes Beispiel heran:


Professor fordert einen Seminarteilnehmer auf „Bitte bringen Sie mir ein Glas Wasser“.

Der Angesprochene kann auf dreifache Weise den erhobenen Geltungsanspruch zurückweisen:

 (1) „Nein, Sie können mich nicht wie einen Ihrer Angestellten behandeln.“

Hiermit bezweifelt er die normative Richtigkeit.

(2) „Nein, eigentlich haben Sie ja nur die Absicht, mich vor anderen Seminarteilnehmern in ein schiefes Licht zu bringen.“

Hiermit bezweifelt er die subjektive Wahrhaftigkeit.:

(3) „Nein, die nächste Wasserleitung ist soweit entfernt, daß ich vor Ende der Sitzung nicht zurück sein könnte.“

Hiermit bezweifelt er die propositionelle Wahrheit.

 

Die einzelnen Geltungsansprüche aktualisieren unterschiedliche Weltbezüge.
„Als Medium der Verständigung dienen Sprechakte

(a) der Herstellung und der Erneuerung interpersonaler Bindungen, wobei der Sprecher
auf etwas in der
Welt legitimer Ordnungen Bezug nimmt;

(b) der Darstellung oder der Voraussetzung von Zuständen und Ereignissen, wobei der
Sprecher auf etwas in der
Welt existierender Sachverhalte Bezug nimmt, und

(c) der Manifestation von Erlebnissen, d.h. der Selbstrepräsentation, wobei der Sprecher
in der ihm privilegiert zugänglichen subjektiven
Welt Bezug nimmt.“ (TKH1: 413 – Hervorh. i. O.)

Mit den drei Weltbezügen greift H. zwar den Gedanken der „Dreiweltentheorie“ Karl Poppers auf,
verwirft aber deren ontologische Beschränkung auf drei Seinsregionen innerhalb einer
objektiven Welt. Für ihn bilden „die Welten insgesamt ein in Kommunikationsprozessen
gemeinsam unterstelltes Bezugssystem“; die Aktoren verständigen sich über etwas, das in
der objektiven, sozialen oder subjektiven Welt „statthat oder eintreten bzw. hervorgebracht
werden kann“ (TKH1: 126). Ihnen entsprechen unterschiedliche Wissensformen:
der objektiven Welt das empirisch-theoretische,
der sozialen Welt das moralisch-praktische und
der subjektiven Welt das ästhetisch-praktische Wissen.
 

Die unterschiedlichen Sprechakte, Geltungsansprüche und Weltbezüge erlauben es H.,
das kommunikative Handeln in „drei reine Typen oder Grenzfälle“ auszudifferenzieren:

Konversation
, normengeleitetes und dramaturgisches Handeln.
Instruktiv für ihre Differenzierungsmerkmale ist die zusammenfassende Übersicht,
in der neben den drei Typen des kommunikativen Handelns auch das strategische
Handeln aufgenommen wurde (vgl. Schaubild 2).


Schaubild 2: Reine Typen sprachlich vermittelter Interaktionen

 

                           Formal-

                   Pragmatische

                        Merkmale

Handlungs-

Typen

 

 

Kennzeichnende

Sprechakte

 

 

 

 

Sprach-

Funktionen

 

 

Handlungs-

Orientierungen

 

 

Grund-

Einstellungen

 

 

Geltungs-

Ansprüche

 

 

Welt-

bezüge

 

 

strategisches

Handeln

 

 

 

 

Perlokutionen,

Imperative

 

 

Beeinflussung des

Gegenspielers

 

 

erfolgs-

orientiert

 

 

Objekti-

Vierend

 

 

Wahr-

Heit

 

 

objektive

Welt

 

 

Konversation

 

 

 

 

 

Konstative

 

 

Darstellung von

Sachverhalten

 

 

verständigungs-

orientiert

 

 

Objekti-

vierend

 

 

Wahr-

Heit

 

 

objektive

Welt

 

 

normenreguliertes

Handeln

 

 

 

 

 

Regulative

 

Herstellung

Interpersonaler

Beziehungen

 

 

verständigungs-

orientiert

 

 

Normen-

konform

 

 

Richtig-

Keit

 

 

soziale

Welt

 

 

dramaturgisches

Handeln

 

 

 

 

 

Expressive

 

 

Selbst-

Präsentation

 

 

verständigung-

orientiert

 

 

Expressiv

 

 

Wahrhaftig-

Keit

 

 

subjektive

welt

 

(Fig. 16 in TKH1: 439)


 

Ein teleologischer Handlungstypus hat in dieser Systematik keinen Platz mehr. Den
Ausführungen Hs. ist zu entnehmen, daß von einem gesonderten „teleologischen Handeln“,
etwa durch eine Gleichsetzung mit erfolgsorientiertem Handeln, wenig Sinn macht,
da nicht nur soziale, sondern alle menschlichen Handlungen auf Ziele gerichtet sind;
das macht ihren intentionalen Charakter aus. An dem in der Sekundärliteratur verbreiteten
Mißverständnis über den
teleologischen Handlungsbegriff ist H. indessen nicht unschuldig:
einmal behandelt er ihn als einen eigenständigen, vom kommunikativen Handeln
abzugrenzenden Typus, z.B. als Oberbegriff für instrumentelles und strategischen Handeln
(vgl. TKH1: 447f.), ein andermal konstatiert er, daß „die teleologische Struktur für
alle
Handlungsbegriffe fundamental (ist). Die Begriffe des
sozialen Handelns unterscheiden sich
aber danach, wie sie die
Koordinierung für die zielgerichteten Handlungen (...) ansetzen
(TKH1: 150f. - Hervorh. i. O.). Zielorientierung oder Zwecktätigkeit des Handelns kann
über zwei unterschiedliche Modi der Handlungskoordinierung verfolgt werden: einmal über die
„Einwirkung auf
Alter“, ein andermal über die „Herstellung eines rational motivierten
Einverständnisses zwischen
Ego und Alter“ über Werte und Normen. Im ersten Fall handelt
es sich um strategisches Handeln (
erfolgsorientiert), im zweiten um kommunikatives Handeln,
bei dem die Bedingungen (
verständigungsorientiert) spezifiziert werden, unter denen
Personen
ihre Ziele verfolgen. Beide Male wird das teleologische Handlungsmodell
vorausgesetzt; denn es ist der übergreifendere Handlungstypus, der alle Klassen des
menschlichen (= teleologischen) Handelns umfaßt: das (nicht-soziale) instrumentelle
ebenso wie das strategische und das kommunikative Handeln.

 

Verständigung mißlingt (d.h. eine Anschlußhandlung kommt nicht zustande), wenn die
vom Ego erhobenen Geltungsansprüche von Alter bestritten werden; dann wird die Ebene
des kommunikativen Handelns verlassen. Man tritt in einen
Diskurs ein, der der
empirisch-theoretischen, moralisch-praktischen oder ästhetisch-praktischen Erörterung
bestrittener Geltungsansprüche dient. Der Diskurs wird zur
„Fortsetzung des verständigungsorientierten Handelns mit anderen Mitteln“ (TKH1: 447).

 
2. Die Gesellschaftstheorie

Die zweistufige Gesellschaftstheorie mit den Komponenten Lebenswelt und System hat
zum Ausgangspunkt die Dualität von symbolischer und materieller Reproduktion der
Gesellschaft, die H. bereits in seiner früheren Gegenüberstellung von „Arbeit“ und
„Interaktion“ thematisierte (1968). Ihr entspricht die theoretisch folgenreiche Unterscheidung
zwischen Teilnehmer- und Beobachterperspektive, da „die Selbsterhaltungsimperative
der Gesellschaft (sich) nicht nur in der Teleologie der Handlungen ihrer individuellen
Mitglieder, sondern zugleich in den funktionalen Zusammenhängen aggregierter
Handlungseffekte durch(setzen)“ (TKH1: 533). Der Primat kommt der Lebenswelt zu.
Sie wird als Komplementärbegriff zum kommunikativen Handeln konzipiert; beide Begriffe
verwendet H. als Grundkategorien einer allgemeinen Gesellschaftstheorie.

 Lebenswelt meint zunächst das in einer Kommunikationsgemeinschaft intersubjektiv
geteilte, kulturell überlieferte Hintergrundwissen, das ein Reservoir für sprachliche
Verständigung und kooperative Situationsdeutungen bietet (vgl. TKH2: 189). Aktuelle
Handlungssituationen werden durch gemeinsame Situationsdefinitionen der unmittelbar
Beteiligten aus dem lebensweltlichen Deutungsvorrat thematisch ausgegrenzt, wenn auch
mit einem „beweglichen Horizont“ (Themen können sich verschieben, überlagern etc.).
Nur wenn sich die Situationsdefinitionen der Beteiligten hinreichend überlappen, ist
Verständigung möglich. Der „kontinuierliche Vorgang von Definition und Umdefinition
bedeutet die Zuordnung von Inhalten zu Welten“ (TKH2: 186) – zur objektiven, sozialen
und subjektiven Welt. Die Kategorie der Lebenswelt hat einen anderen logischen Status
als die formalen Weltbegriffe. Diese bilden „ein Bezugssystem für das,
worüber Verständigung
möglich ist“, während die Lebenswelt „für Verständigung
als solche konstitutiv ist“
(TKH2: 192 – Hervorh. i. O.),

 Das in der „Zweiten Zwischenbetrachtung“ (Kap. VI) systematisch entwickelte Konzept
der Lebenswelt ist ein mehrdimensionales. Es überschreitet die. „kulturalistische Verkürzung“
des phänomenologischen Ansatzes (Husserl, Schütz) mit seiner Konzentration auf die
Reproduktion und Erneuerung kulturellen Wissen, indem es, informiert von Durkheim,
Parsons und Mead, auch Solidarität und gesellschaftliche Integration, Sozialisation und
persönliche Identität einschließt.

 Grundbausteine der Lebenswelt sind: Kultur (Wissensvorrat der Kommunikationsteilnehmer),
Gesellschaft (im engeren Sinne von institutionellen Ordnungen, die Gruppenmitgliedschaften
regeln und Solidarität sichern) und
Personlichkeit (sprach- und handlungsfähige Kompetenzen)
(vgl. TKH2: 209). H. begreift diese als lebensweltliche „Ressourcen“ des kommunikativen
Handeln, welches seinerseits in einem „Kreisprozeß“ die Strukturen der Lebenswelt reproduziert
(TKH2: 212ff.). Daher kann die Analyse der Lebenswelt auch an verschiedene Aspekte
des kommunikativen Handelns (Verständigung, Koordinierung, Vergesellschaftung) anknüpfen.
„Unter dem funktionalen
Aspekt der Verständigung dient kommunikatives Handeln der
Tradition und Erneuerung kulturellen Wissens; unter dem
Aspekt der Handlungskoordinierung
dient es der sozialen Integration und Herstellung von Solidarität; unter dem

Aspekt der Sozialisierung
dient schließlich kommunikatives Handeln der Ausbildung
von personalen Identitäten.“ (TKH2: 208 – Hervorh. i. O.)

 Die Lebenswelt ist logisch und genetisch das Primäre; erst im historischen Prozeß differenzieren
sich aus ihr (funktionale)
Systeme heraus, namentlich Wirtschaft (marktregulierte Ökonomie)
und
Politik (moderne Staatsanstalt). H. argumentiert hier durchaus im Sinne der Parsonsschen
und Luhmannschen Theorie ausdifferenzierter Funktionssysteme, die er jedoch als einen Prozeß
soziokultureller Evolution konzipiert, in deren Verlauf symbolische und materielle gesellschaftliche
Reproduktion sich zu selbständigen, autonomen Handlungssphären entkoppeln. Die emergente
Konsequenz heißt: entsprachlichte Kommunikation in den ausdifferenzierten Subsystemen
Wirtschaft und Politik; Sprache in ihrer Funktion der Handlungskoordination wird durch die

Steuerungsmedien Geld und Macht
ersetzt. H. begreift diesen Vorgang  „als eine Entlastung von Kommunikationsaufwand und -risiko“ (TKH2: 273) der Lebenswelt, welche für die Koordinierung
dieser Handlungen nicht mehr benötigt wird. Die partielle Umstellung von kommunikativ
strukturierter
Sozialintegration auf funktionale Systemintegration
(ein Begriffspaar, das auf Lockwood zurückgeht) ist in modernen Gesellschaften irreversibel;
ihr verdanken sie eine Steigerung ihres Komplexitätsniveaus, aber auch ihre Sozialpathologien (s.u.3.).

 Gleichsam als Reaktion auf die systemisch integrierten Handlungsbereiche Wirtschaft und Politik
formieren sich in der Lebenswelt als komplementäre, sozial integrierte Handlungsbereiche die
Privatsphäre und Öffentlichkeit. Die Austauschbeziehungen zwischen System und Lebenswelt
werden in modernen Gesellschaften über das Geld- und Machtmedium vornehmlich über vier
soziale Rollen geregelt: die des Beschäftigten und Konsumenten (Austausch zwischen Privatsphäre
und Wirtschaft) sowie die des Klienten und Staatsbürgers (Austausch zwischen Öffentlichkeit
und staatlich-administrativem System) (vgl. TKH2: 471ff.). „Mit den über Medien laufenden
Austauschprozessen entsteht (...) eine dritte Ebene autonom gewordener funktionaler
Zusammenhänge.“ (PDM: 407)

 Auf dieser analytischen Grundlage kann H. schließlich den auf Zweck-Mittel-Rationalität verkürzten Rationalisierungsbegriff Max Webers erweitern, indem er zwischen kultureller (lebensweltlicher)
und funktionaler (systemischer) Rationalisierung bzw. Modernisierung unterscheidet.
„Rationalisierung der Lebenswelt läßt sich als sukzessive Freisetzung des im kommunikativen
Handeln angelegten Rationaliätspotentials verstehen.“ (TKH: 232) Erst wenn diese
„ein entsprechendes Niveau erreicht hat“, können
„neue Ebenen der Systemdifferenzierung (...) eingerichtet werden“ (TKH2: 267). H. diskutiert
dies an der Freisetzung der Menschen aus tradierten, vornehmlich religiösen Weltbildern
(Säkulariserung) und der Auskristalliserirung von Wissenschaft, Moral und Kunst als
eigenständige Wertsphären sowie an der historischen Entwicklung zum Universalismus
in
Recht und Moral und an der Herausbildung von Kommunikationsnetzwerken in Form
von politischer
Öffentlichkeit auf der Basis von Kommunikationstechnologien
(Schrift, Druckerpresse, elekronische Medien).
Daran knüpft er die Beobachtung,
daß die ausdifferenzierten Subsysteme sich zwar ihre „eigenen, normfreien, über die
Lebenswelt hinausragenden Sozialstrukturen“ schaffen, diese aber
„über die Basisinstitutionen des bürgerlichen Rechts mit der kommunikativen Alltagspraxis
rückgekoppelt“ bleiben (TKH2: 275). In „Faktizität und Geltung“ fügt H. das Recht
gleichsam als Scharnier zwischen Lebenswelt und System ein. Der Rechtscode vermag
 lebenweltliche Ansprüche in für die Teilsysteme verständliche Sprache zu transformieren.
Das Recht ist das „Medium (...), über das sich kommunikative Macht in administrative umsetzt“
(FG: 187). Kommunikative Macht versteht H. als ein aus „zwangloser Kommunikation“ i
n „nicht-deformierten Öffentlichkeiten“ und „Strukturen unversehrter Intersubjektivität“
hervorgehender gemeinsamer Wille, der der Erzeugung legitimen Rechts zugrunde liegt
(vgl. FG 182ff.). Bleibt die politische Öffentlichkeit über ihre zivilgesellschaftliche Basis
in der Lebenswelt verwurzelt (FG: 435), dann bildet der Rechtsstaat die gesellschaftsintegrative
Klammer, der das über den Machtcode gesteuerte administrative System an die rechtsetzende
kommunikative Macht bindet und überdies die Balance herstellen soll „zwischen den drei
Gewalten der gesamtgesellschaftlichen Integration: Geld, administrative Macht und Solidarität“
(FG: 187). Wir können die H.sche Gesellschaftstheorie in einem vereinfachenden Schaubild
zusammenfassen (vgl. Schaubild 3).

Schaubild 3: Komponenten der Gesellschaftstheorie

 

Lebenswelt                                                               System

(soziale Integration)                                                  (funktionale Integration)

                                                           (Austauschprozesse)

 

Privatsphäre                     Arbeitskraft                     Wirtschaft

( Solidarität)                    Konsument                       ( Geld)

 

politisch-                                                                   politisch-

kulturelle                          Klient                               administratives

Öffentlichkeit                  Staatsbürger                     System

(Solidarität)                                                              (Macht)

       R e c h t

 

3. Theorie der Moderne

An die Gesellschaftstheorie schließt sich die Theorie der Moderne an; in ihr verschränken
sich verschiedene Motive:

(a) Sie erhebt den Anspruch einer Theorie der kapitalistischen Modernisierung nach dem
Marxschen Vorbild: kritisch sowohl gegenüber den zeitgenössischen Sozialwissenschaften
wie gegenüber der gesellschaftlichen Realität (TKH2: 549).

(b) Sie hält an den Intentionen des Kritischen Theorie fest, ersetzt aber deren Kritik der
instrumentellen Vernunft (wie sie Horkheimer und Adorno in der „Dialektik der Aufklärung“
formulierten) durch eine Kritik der funktionalistischen Vernunft.

(c) Sie ist empirisch gehaltvolle Zeitdiagnose, indem sie die „Verdinglichungsproblematik“ in der
„Kolonialisierung der Lebenswelt“ wieder entdeckt; gemeint ist damit, daß auf dem Wege
der Monetarisierung und Bürokratisierung die „losgelassene funktionalistische Vernunft“
der Teilsysteme auf die Lebenswelt übergreift und deren „kommunikativen Eigensinn“
zu unterminieren droht.

(d) Sie will das Projekt der Aufklärung fortsetzen, indem sie in der Moderne nicht nur eine
Steigerung der Zweck-Mittel-Rationalität konstatiert, sondern auch die der kommunikativen
Rationalität, deren Manifestationen an die traditionsreichen Bestimmungen einer „vernünftigen Praxis“
erinnern: „das
Selbstbewußtsein kehrt wieder in Gestalt einer reflexiv gewordenen Kultur,
die
Selbstbestimmung in generalisierten Normen und Werten, die Selbstverwirklichung in
der fortgeschrittenen Individuierung der vergesellschafteten Individuen“
(PDM: 400 – Hervorh. WMJ).

(e) Schließlich identifiert sie in den basisdemokratischen Bewegungen an den „Nahtstellen
zwischen System und Lebenswelt“ Ausdrucksformen einer „vernünftigen Moderne“,
die sich gegen die „systemisch induzierten Lebensweltpathologien“ zur Wehr setzen.

 

Literatur

Austin; J.L.: How to Do Things With Words, Oxford 1962 (dt.: Zur Theorie der Sprechakte, Stuttgart 1979)

Habermas, J.: Technik und Wissenschaft als >Ideologie<, Frankfurt/M. 1968

Habermas, J.: Theorie des kommunikativen Handelns (TKH), Bd. 1: Handlungsrationalität und gesellschaftliche Rationalisierung, Bd. 2: Zur Kritik der funktionalistischen Vernunft, Frankfurt/M. 1981

Habermas, J.: Vorstudien und Ergänzungen zur Theorie des kommunikativen Handelns, Frankfurt/M. 1984

Habermas, J.: Der philosophische Diskurs der Moderne (PDM), Frankfurt/M. 1985

Habermas, J.: Faktizität und Geltung (FG), Frankfurt/M. 1992

Honneth, A./Joas, H. (Hg.): Kommunikatives Handeln, Frankfurt/M. 1986

Horster, D.: Jürgen Habermas zur Einführung, Hamburg 1999

McCarthy, T.: Kritik der Verständigungsverhältnisse, Frankfurt/M. 1989

Reese-Schäfer, W.: Jürgen Habermas, Frankfurt/M. 1991

 

2. Samuel Huntington, Der Kampf der Kulturen
   
Hier empfehlen wir das Anschauen des Video-Referates aus dem Projekt "Kaiser-TV.
    Bitte den folgenden Link anklicken:

 

https://www.bing.com/videos/search?q=Kampf+der+Kulturen+-+Samuel+P.+Huntington+-+YouTube.webm&docid=608038682954370527&mid=9323ACC63E0124CE47629323ACC63E0124CE4762&view=detail&FORM=VIRE

zurück zum Seitenanfang

 

30.März.2020

Hier sind die Links zu ORHAN PAMUK, Der Blick aus meinem Fenster                          

https://www.amazon.de/dp/B01CNP59CS/ref=dp-kindle-redirect?_encoding=UTF8&btkr=1

                           HARALD WELZER, Die Demokratie – ein Auslaufmodell

https://www.welt.de/welt_print/article2332799/Die-Demokratie-ein-Auslaufmodell.html

                            PETER HAHNE, Schluss mit lustig

https://www.amazon.de/Schluss-mit-lustig-Ende-Spa%C3%9Fgesellschaft/dp/3501051808



26. März 2020

In dem vor drei Tagen online gestellten Aufsatz "Orientierung 2017" wird auf den englich-amerikanischen Geschichtsphilosophen
Arnold Toynbee  und sein Werk "Gang durch die WeltgeHier sind dieschichte..."verwiesen. Hier folgt der Link zu der der
deutschen Kurzfassung des Werkes, das im englisch-sprachigen Original 12 Bände umfasst.

https://www.amazon.de/Gang-Weltgeschichte-Aufstieg-Verfall-Kulturen/dp/3861509571

Unter welchen Bedingungen entsteht eine Hochkultur? Was führt zu ihrem Untergang? Warum entwickeln einige
Völker Reiche von enormer Ausstrahlung, während andere in ihrer Entwicklung stagnieren? Gibt es Gesetzmäßigkeiten
im Aufstieg und Fall der Zivilisationen? Warum scheitern einige Kulturen in Krisenzeiten, während andere in ihnen
aufblühen? Wo stehen wir heute im geschichtlichen Prozess? Für den großen Geschichtsforscher Arnold J. Toynbee
(1889-1975) stand fest: Nicht Staaten und Reiche, sondern Kulturen, bzw. Gesellschaften sind die bestimmenden
historischen Faktoren.

Jahrzehntelang untersuchte er die Entwicklung der großen Zivilisationen der Menschheitsgeschichte. Sein Werk markierte
durch die Einbeziehung außereuropäischer Kulturen eine Abkehr von der eurozentrischen Perspektive und brachte ihm
den Ruf ein, einer der großen Universalhistoriker in der Tradition Jacob Burckhardts zu sein.Die großen kulturellen
Entwicklungslinien der Universalgeschichte entstehen laut Toynbee aus der Dialektik von „Herausforderung und Antwort“.

Wie im Universum Phasen von Statik und Dynamik, das heißt: Bewegung, Pause und erneute Bewegung, den Entwicklungs-
prozess bilden, so gelte dies auch für die Prozesse der menschlichen Geschichte, so Toynbee in seiner magistralen Studie.
Gerade „Rezessionen fordern den menschlichen Geist zu Innovationen heraus“ (NZZ).Toynbee bezieht auch geografische
Faktoren, die Rolle von religiösen Bewegungen und ethnischen Minderheiten sowie von kulturellen und technischen Revolu-
tionen in seine epochemachenden Untersuchungen mit ein, die mehr sind als ein „beeindruckender Überblick über die
Vergangenheit“ (Die Zeit).

Denn er analysiert auch die zentralen Probleme der Weltordnung nach dem Zweiten Weltkrieg und liefert damit eine bemerkens-
werte Zeitdiagnose. Toynbee ist überzeugt davon, dass sich einige Kulturen nur deshalb aufgelöst haben, weil sie nicht rechtzeitig
genug die notwendigen gesellschaftlichen Erneuerungen eingeleitet haben. Aus diesen historischen Erkenntnissen können wir lernen.
Sie können uns helfen, Fehlentwicklungen zu vermeiden und aktuelle Krisen als Herausforderungen zu verstehen, die zu einer
Weiterentwicklung führen

zurück zum Seitenanfang